Eigene Untersuchungen
Urinfunktionsanalyse
Das Beurteilen des Urins nach Menge, Farbe, Geruch, Geschmack und Konsistenz war in einer Zeit als es moderne Laboranalysen noch nicht gab fester Bestandteil der medizinischen Diagnose.
Der Blick auf den Urin ermöglichte ein Einschätzen der individuellen Funktion aller inneren Organe und deren Zusammenspiel.
Heute stehen für die Harnschau sowohl alle Sinne als auch die Analyse mittels Reagenzien, die Stoffwechselendprodukte verschiedener Organe nachweisen, zur Verfügung.
So erhält man ein Gesamtbild davon, wie der Mensch in seinen Prozessen und Funktionen momentan lebt.
D.h. man erfährt, wie die momentane Lebens- und Ernährungsweise vom Organismus verkraftet wird.
Beispielsweise mag sich für jemand, dessen Bauchspeicheldrüse anlagebedingt nicht die Kräftigste ist, das Gläschen Wein am Abend schon belastend auswirken, während dies ein stark angelegtes Organ noch bequem wegsteckt.
Symptome, die sich zu diesem Zeitpunkt zeigen, mögen vielleicht Blähungen, Stuhlunregelmäßigkeiten und evtl. Hautausschläge sein infolge einer verschlechterten Verdauungsleistung. Cremes und entblähende Mittel lindern da nur oberflächlich.
In meiner Praxis erarbeite ich nach der Analyse gemeinsam mit dem Patienten Möglichkeiten einer günstigeren Lebensgestaltung, einer Ernährungsumstellung, der Unterstützung durch Heilpflanzen, der Darmsanierung, der Entlastung durch Fasten, sodass eine Schwäche nicht in Krankheit als Hilfeschrei eines überforderten Organsystems umschlägt.
Wissen Sie, Prävention ist momentan so ein beflügeltes Wort, viele reden davon und nur wenige haben eine Idee, was sie für sich selbst überhaupt vorbeugen wollen/sollen – O.K. Bewegung und Sport ist schon mal nicht schlecht aber wenn es ums „Innenleben“ geht werden die Vorschläge schon sehr vage. Wer kann schon sagen, dass z.B. Vollkorn von jedem gleichgut verkraftet wird?
Mit der Harnschau erhält man zumindest einen Einblick in den momentanen körperlichen Zustand noch bevor sich Blutwerte verändern und man hat die Möglichkeit gezielt zu verhindern, dass sie es tun.
Dunkelfeldmikroskopie
Das Dunkelfeld ist ein spezielles Beleuchtungsverfahren in der Lichtmikroskopie. Hierbei wird der Ausstrich eines Bluttropfens von den Seiten her angestrahlt, der Hintergrund bleibt dunkel. Dadurch wird der Kontrast stark erhöht. Zudem verhindert ein spezieller Kondensor das direkte Durchstrahlen des Lichts in das Objektiv, nachdem es das Präparat passiert hat.
Die mikroskopischen Objekte werden hell leuchtend auf einem dunklen Untergrund dargestellt. Dabei leuchten besonders die Ränder auf. Das Innere der Untersuchungsobjekte bleibt jedoch ebenfalls meist dunkel. So können durchsichtige bzw. kontrastarme Objekte wie Blutkörperchen und andere Bestandteile des Blutes mit einer bis zu 1000fachen Vergrößerung betrachtet, deren Form und Beweglichkeit, also deren Qualität beurteilt werden. So ist es unter anderem möglich, die Aktivität von Immunzellen zu beobachten und damit die Aktivität des Immunsystems zu beurteilen.
Über Zell- und Plasmaveränderungen, Abweichungen in Größe und Form der Blutkörperchen kann man Hinweise auf Verschiebung im Blut-pH-Wert, toxische Belastungen, oxidativen Stress und immunologisch belastende Antigene erhalten. Ebenso kann man kleinste Strukturen darstellen und mikrobielle Lebensformen nachweisen, deren Erscheinung sich dem Milieu anpassen. Viren sind jedoch zu klein, als dass man sie mit dieser Methode sehen könnte.
Diese Diagnoseform dient also dazu, frühzeitig Veränderungen und Störungen des inneren Milieus zu erkennen, welche zu einer Erkrankung führen können. Das Organ Blut kann nur im gesunden Zustand andere Organe ausreichend versorgen, sodass diese gesund bleiben. Der französische Forscher Claude Bernard formte einen sehr bekannten Ausspruch „Le microbe n‘est rien, le terrain c‘est tout“, was übersetzt so viel bedeutet wie „die Mikrobe ist nichts, die Umgebung, in der sie lebt, ist alles“.
Im Gegensatz dazu wird das Hellfeldmikroskop verwendet, um bei gefärbten Präparaten Blutbestandteile zu differenzieren und quantifizieren, d.h. Blutkörperchen und ihr Zahlenverhältnis darzustellen, Fremdkörper wie Bakterien, Pilze und andere antigene Strukturen zu entlarven, Eiweiße, Enzyme, Entzündungsparameter im venösen Blut zu messen und um Gewebematerial zu untersuchen, also Organveränderungen und -erkrankungen festzustellen.
In meiner Praxis wende ich lediglich die Dunkelfeldmikroskopie an, für die üblichen Laborparameter schicke ich Blutproben in ein Münchner Labor.
Quellennachweis: Spektrum Naturheilkunde: Dunkelfeld-Mikroskopie-Teil 1-3, HP Klaus Keller
Dunkelfeld in Diagnose und Therapie, HP Marita Schirrmacher